Ein Champagnertraum zwischen Rausch und Katastrophe: Handlungsort ist die Villa des jungen Grafen Orlofsky, wo sich hinter Masken und erotischem Rollenspiel scheinbar jede*r im Rausch vergessen darf – allseits begleitet von himmlischen Walzerklängen. Und doch entgeht in diesem neurotischen Haus der Illusionen niemand den Untiefen bürgerlichen Seins und Scheins, während das brodelnde Draußen von der Feiergesellschaft beharrlich ignoriert wird: „Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist.“
Anlässlich des 200. Geburtstags des Wiener Walzerkönigs nimmt Regisseur Paul-Georg Dittrich den überschäumenden zweiten Akt von Johann Strauss‘ Die Fledermaus ins Visier – und macht aus dem Fest in der Villa des Prinzen Orlofsky ein alle Beschränkungen einreißendes Musik- und Sprechtheater. Die berühmten Melodien der Stauss’schen Operette werden mittels modernen Instrumentariums überschrieben, wobei Live-Elektronik auf klassische Instrumente trifft.